Das Stresserleben der IT-Beschäftigten steigt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Arbeit und Qualifikation IAQ der Universität Duisburg. Besonders Projektmitarbeiter zwischen 30 und 40 und über 50 Jahre fühlen sich am Ende eines Tages verbraucht. Für Beschäftigte im Management verringert sich der selbstempfundene Stress dagegen durchschnittlich ab dem 44ten Lebensjahr. Einen großen Einfluss auf den Grad der psychischen Erschöpfung haben vor allem Zeitdruck, Arbeitsunterbrechungen, ungeplanter Zeitaufwand sowie Erschwernisse bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Positiv wirken sich Ressourcen innerhalb eines Unternehmens wie gutes Führungsklima, soziale Unterstützung durch Kollegen, Gestaltungseinfluss und Erholungsmöglichkeiten während der Arbeitszeit aus. Keine große Rolle für das Wohlfühlen am Arbeitsplatz spielt dagegen das individuelle Gesundheitsverhalten der einzelnen Mitarbeiter. Die Studie kommt daher zu dem Schluss: Unternehmen können die Arbeitsbedingungen wesentlich verbessern, wenn sie Belastungen abbauen und Ressourcen fördern.
Das fällt vielen Firmen allerdings durch die zunehmende Virtualisierung der Arbeit schwer. Sitzen die direkten Vorgesetzten beispielsweise in den USA, können sie die tatsächliche Belastung ihrer Mitarbeiter schlecht einschätzen. Bei denen sorgt die dauernde Anspannung für einen ständig hohen Adrenalinspiegel, den der Körper nicht schnell genug abbauen kann. Folgen sind Unruhe, Unfähigkeit des Abschaltens und der Erholung sowie erschwertes Einschlafen und Durchschlafen.
Die Macher der Studie empfehlen eine Beschränkung des Multitaskings. Es wäre günstig, an höchstens zwei Projekten gleichzeitig beteiligt zu sein. Doch auch eine gute Pausenkultur mit gemeinsamem Mittagessen und Kaffeetrinken trage sehr zur Entspannung der Arbeitssituation bei.
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