Je verantwortungsvoller die Position in einem Unternehmen ist, auf die Sie sich bewerben, umso solider sollte Ihr berufliches Netzwerk sein. Besonders für Vertriebspositionen sichern vorhandene Kundenkontakte aus der Branche einen möglicherweise entscheidenden Wettbewerbsvorsprung. Mitgliedschaften in Verbänden und Arbeitskreisen signalisieren Ihrem zukünftigen Arbeitgeber überdurchschnittliches Engagement. Gleiches gilt für Fachpublikationen oder Referententätigkeiten auf Tagungen und Kongressen. Zeigen Sie, dass Sie in der Szene etwas zu sagen haben und Ihre Meinung gefragt ist.
Wer über ein gutes Netzwerk verfügt, kann in einem Auswahlverfahren auch mit wirkungsvollen Referenzen punkten. Während die Aussagekraft von Zeugnissen nur sehr begrenzt ist, wird den Angaben von Referenzgebern eine wesentlich höhere Verlässlichkeit zugemessen. Überlegen Sie daher im Vorfeld einer Bewerbung, wer von Ihren Kontakten als Referenzgeber in Frage kommt. Das können ehemalige Chefs, Kunden, Mitarbeiter oder auch Geschäftspartner sein. Personen, die zu der angestrebten Branche oder Funktion einen persönlichen Bezug haben oder insgesamt eine hohe Reputation genießen, sind dabei besonders hilfreich. Nehmen Sie rechtzeitig Kontakt zu den ausgewählten Referenzgebern auf und holen Sie vorab ihr Einverständnis für die Nennung ein. Sie können die entsprechenden Personen schon in Ihren Bewerbungsunterlagen als auch zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen des Auswahlprozesses nennen.
Wichtig ist, dass Sie jederzeit auf Ihr Netzwerk zurückgreifen können. Dazu müssen Sie es ständig pflegen und erweitern. Zahlen Sie bei Gelegenheit immer wieder etwas auf die Gefälligkeitsbank ein (wie Tom Wolf es in seinem Roman „Fegefeuer der Eitelkeiten“ nennt), um später abheben zu können. Ihr Netzwerk ist nur so gut, soweit sich die einzelnen Personen darin an Sie erinnern und Sie eine Chance haben, Ihre Kontakte direkt zu erreichen. Die Eintragung „großer Namen“ aus persönlicher Eitelkeit ist sinnlos. Entwickeln Sie auch keinen Ehrgeiz, in Online-Netzwerken besonders viele Kontakteinträge zu erreichen. Ihr Netzwerk sollte so groß sein, dass Sie es jederzeit noch überblicken und steuern können.
Blättern Sie von Zeit zu Zeit bewusst durch Ihre Einträge und entfernen Sie alle Personen, zu denen Sie einige Monate lang keinen Kontakt hatten. Wollen Sie einen speziellen Menschen aus einem wichtigen Grund unbedingt in Ihrem Netzwerk behalten, rufen Sie ihn sofort an. Es ist ein klares Zeichen, dass er nichts in Ihrem Netzwerk zu suchen hat, wenn dies nicht problemlos möglich ist. Trennen Sie sich regelmäßig von veralteten Kontakten.
Erweitern Sie Ihr Netzwerk qualitativ: Jeder neue Kontakt wird geprüft, bevor er Ihr Netzwerk bereichern darf. Vor allem Kontakt- und Freundschaftsanfragen auf Online-Plattformen sollten Sie mit besonderer Vorsicht bewerten. Kennen Sie den Anfragenden nicht, klärt ein kurzes Telefonat, weshalb er Kontakt zu Ihnen aufgenommen hat und welche Gemeinsamkeiten es vielleicht gibt. Erst danach entscheiden Sie über die Beantwortung der Anfrage.
Ein gepflegtes Netzwerk ist eine Bereicherung für Ihren beruflichen Alltag und ermöglicht Ihnen unter Umständen die Umsetzung neuer Ideen und den nächsten Schritt auf der Karriereleiter.
Wie pflegen Sie Ihr Netzwerk und welche nützlichen Netzwerk-Tipps können Sie weitergeben?
Themen: Betrachtungen, Karriere, Personalwirtschaft