Gehaltsverhandlungen sind immer schwierig. Sei es im Job, wenn es darum geht, eine Erhöhung zu erreichen oder in einer Bewerbung, bei der es wichtig ist, eine annähernd richtig Gehaltsvorstellung anzugeben. Sie kennen das wahrscheinlich: Meist fühlt man sich dabei irgendwie unwohl. Denn stimmt der Arbeitgeber zu, bleibt das Gefühl, wohl doch zuwenig gefordert zu haben. Lehnt er dagegen ab, ist vielleicht sogar der eigene Job gefährdet. Eine vertrackte Situation. Doch natürlich liegen in einer Gehaltsverhandlung auch Chancen für Sie. Nicht nur, dass am Ende mehr Geld auf Ihrem Konto sein könnte. Sie zeigen Selbstbewusstsein, betonen Ihre Branchenkenntnis, testen Ihren eigenen Marktwert, den Ihres Jobs sowie die aktuelle Bewertung Ihrer Branche und die Stärke Ihres Unternehmens. Geld ist die Messlatte des Erfolgs. Daher dürfen Sie erwarten, mit zunehmender Erfahrung, steigenden Leistungen und wachsender Verantwortung auch mehr zu verdienen.
- Bereiten Sie sich rechtzeitig vor: Sammeln Sie Ihre Argumente. Dazu gehören eine Einschätzung Ihrer eigenen Leistungen, Wissen um den Gehaltsdurchschnitt in Ihrer Branche, ein Abgleich mit Gehältern von Kollegen in ähnlichen Positionen sowie Kenntnisse der aktuellen Situation Ihres Arbeitgebers.
- Trainieren Sie Gespräche über Geld: Vielen Menschen ist es eher unangenehm über Geld zu sprechen. Doch in Gehaltsverhandlungen dürfen Sie keine Schwäche in dieser Frage zeigen. Reden Sie deshalb mit Freunden und Bekannten über die jeweilige finanzielle Situation. Auch wenn einige Ihrer Gesprächspartner ausweichen werden, lernen Sie dabei, das Thema diskret aber bestimmt zu behandeln.
- Blicken Sie in die Zukunft: Für das, was Sie bisher geleistet haben, wurden Sie bereits bezahlt. Wenn es um mehr Geld geht, dann für die Zukunft. Ihr Arbeitgeber fragt sich natürlich, was Sie zukünftig leisten, um ein höheres Gehalt zu rechtfertigen. Geben Sie also eine Aussicht auf geplante Projekte, Ihre gesteigerte Leistungsfähigkeit durch größere Erfahrung, zusätzliche Qualifikationen und dergleichen mehr. Bieten Sie Ihrem Arbeitgeber so eine günstige Perspektive machen Sie deutlich, dass er in Zukunft verstärkt mit Ihnen rechnen kann.
- Geben Sie Ihrem Arbeitgeber ein gutes Gefühl: Wie schon gesagt, ist die Beurteilung von Leistungen und die Bemessung des Gehalts sehr subjektiv. Überzeugen Sie Ihren Arbeitgeber daher auch mit aktiver Fürsprache durch leitende Mitarbeiter. Dabei hilft Ihnen Ihr unternehmensinternes Netzwerk. Sichern Sie sich darüber vor Gehaltsverhandlungen die Unterstützung wichtiger Führungskräfte.
- Halten Sie sich vor den Gehaltsgesprächen zurück: Nichts ist verdächtiger als übermäßige Aktivitäten vor wichtigen Terminen. Wenn Sie auffällige Präsentationen halten oder großartige Projektberichte abliefern, wird Ihr Arbeitgeber dies – ganz gleich, ob korrekt oder nicht – auf die bevorstehenden Verhandlungen beziehen, mit Ihren sonstigen Leistungen vergleichen und eher ungünstig für Sie auslegen. Bemessen Sie deshalb Ihre Aktivitäten vor Gehaltsgesprächen Ihrer sonstigen Leistung gemäß und geben Sie nicht zuviel Gas.
- Verhandeln Sie nicht nur über Geld: Auch Optimierungen der Arbeitszeit oder Vergünstigungen anderer Art können eine erhebliche Verbesserung sein und sind von Unternehmen oft einfacher zu leisten als rein finanzielle Entgelte.
Welche Erfahrungen haben Sie mit Gehaltsverhandlungen? Wie gehen Sie vor, um Ihre Wünsche durchzusetzen?
Themen: Arbeitsmarkt, Betrachtungen, Karriere