Auf der Suche nach einem neuen Job helfen Empfehlungen. Sie zeigen der Welt, dass wir unser Geschäft verstehen und erzählen anderen mehr über uns. Manchmal sogar etwas, über das wir selbst aus Bescheidenheit vielleicht nicht sprechen würden. Außerdem erklären sie aus erster Hand, wie es ist, mit uns zu arbeiten. Deshalb bieten auch soziale berufliche Netzwerke wie Xing und LinkedIn die Möglichkeit, Empfehlungen zu veröffentlichen. Dieses Feature, richtig genutzt, kann Ihren Auftritt und Ihre Qualitäten deutlich von der Masse abheben. Doch zuerst benötigen Sie eine Strategie, nach Empfehlungen zu fragen.
- Planen Sie Ihre Empfehlungs-Strategie: Der wichtigste Schritt ist, selbst zu wissen, warum jemand Sie empfehlen sollte und weshalb Sie seine Empfehlung brauchen. Erst wenn sie ein klares Bild von Ihrer Motivation haben, können Sie eine kurze Geschichte daraus entwickeln, die Sie den Leuten erzählen, von denen Sie empfohlen werden möchten. Machen Sie diese Menschen zum Teil Ihrer Geschichte und fragen Sie dann nach ihrer Empfehlung.
- Finden Sie die richtigen Empfehlungsgeber: Am Besten ist hierbei ein ausgeglichener Mix aus Vorgesetzten, Kollegen, Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten. So liefert der Querschnitt all Ihrer Empfehlungen ein gutes Bild von Ihnen als „ganze“ Person. Außerdem kann es eine gute Idee sein, Empfehlungen von einem Unternehmen einzuholen, das Sie unter eher ungünstigen Verhältnissen verlassen haben. So zeigen Sie einem neuen Arbeitgeber Ihren positiven Einfluss auch bei schwierigen Bedingungen.
- Ehrenamtliches Engagement zeigt zusätzliche Fähigkeiten: Ihre Kontakte in Vereinen, Hilfsorganisationen oder Verbänden sind oft die besten Adressen für Empfehlungen. Ehrenamtliche Arbeit geschieht meist unter großem persönlichen Engagement bei beschränkten Ressourcen. Wenn Sie dabei Erfolge erzielen können, warum sollten Sie das dann nicht auch im Job unter ungleich besseren Bedingungen schaffen? Zudem zeigt ehrenamtliche Arbeit deutlich, dass Sie bereit sind, sich intensiv für eine Sache einzusetzen. Das kann Ihrem Lebenslauf eine zusätzliche interessante Perspektive verleihen und Ihnen damit eine neue Karriere Chance.
- Wählen Sie Ihre Empfehlungsgeber aus: Sie sollten Ihre Empfehlungsgeber gut genug kennen, um Ihnen einen vorgefertigten Text senden zu können, den sie unter ihren Namen veröffentlichen. Andererseits sollten die Empfehlungsgeber auch telefonisch ausreichend über Sie berichten können, denn so mancher Personaler tätigt stichprobenartige Anrufe. Es läuft also auf eine gute persönliche Beziehung zu Ihren Empfehlungsgebern hinaus. Es braucht Zeit, diese Beziehungen aufzubauen. Wen Sie nicht mindestens ein Jahr kennen, sollten Sie nicht nach einer Empfehlung fragen. Machen Sie es sich zur Aufgabe, regelmäßig einmal im Jahr nach Empfehlungen zu fragen. Überlegen Sie, was über Ihre Fähigkeiten und Qualitäten gesagt werden sollte – und fragen Sie die Menschen aus Ihrem Netzwerk nach Empfehlungen, die dafür am besten positioniert sind und Ihnen damit am meisten nützen. Nachdem Sie die perfekten Empfehlungsgeber für sich identifiziert haben, sollten Sie möglichst persönlich nach ihrer Empfehlung fragen. Senden Sie keine Mail, sondern rufen Sie an oder treffen Sie Ihre potentiellen Empfehlungsgeber. Noch ein Tipp: Vermeiden Sie den Austausch von Empfehlungen. Es kann den Wert einer Empfehlung sehr herabsetzen, wenn Sie ihrerseits Ihren Empfehlungsgebern Empfehlungen schreiben.
- Finden Sie die richtige Anzahl von Empfehlungen: Zu viele Empfehlungen sind schädlich, vor allem, wenn Sie lange in einem Job oder bei einem Arbeitgeber beschäftigt waren. Experten schätzen, dass ein oder zwei Empfehlungen pro Arbeitsstelle ideal sind. Wechseln Sie also häufig Ihren Job, sollten Sie mehr Empfehlungen aufweisen, als bei großer Kontinuität. Hinzu kommt, dass Personaler meist sowieso nicht die Zeit haben, alle Empfehlungen zu lesen.
- Redigieren Sie Ihre Empfehlungen: Schlecht formulierte Empfehlungen können manchmal mehr Schaden anrichten, als nützlich sein. Bitten Sie daher Ihre Empfehlungsgeber darum, Texte vor Veröffentlichung redigieren zu dürfen. LinkedIn bietet deshalb auch die Möglichkeit, Empfehlungen zu verbergen. So können Sie je nach Job, auf den Sie sich bewerben, die Zusammenstellung Ihrer Empfehlungen optimieren und die jeweils wichtigen Aspekte Ihrer beruflichen Qualitäten gezielt betonen.
Abschließend: Es ist nicht einfach, eine Empfehlung zu schreiben und es ist immer mit persönlichem Zeiteinsatz verbunden. Sie sollten Ihren Empfehlungsgeber deshalb dankbar sein und sie das auch wissen lassen. Fragen Sie immer, welchen Gefallen Sie ihnen dafür tun können.
Welche Strategie verfolgen Sie, um die richtigen Empfehlungen zu bekommen?
Themen: Arbeitsmarkt, Betrachtungen, Karriere, Personalwirtschaft