Moderne Technik ermöglicht es immer mehr Mitarbeitern, im Homeoffice oder mobil für ihr Unternehmen zu arbeiten. Eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens Vanson Bourn im Auftrag von Riverbed unter 300 CIOs in ganz Europa hat ergeben, dass bereits 32 Prozent der Arbeitskräfte von unterwegs tätig sind. Das führt augenscheinlich zu einer besseren Arbeitsmoral, wie 52 Prozent und einer verbesserten Produktivität, wie sogar 59 Prozent der Befragten glauben. Allerdings gibt es bei dieser Art der Zusammenarbeit auch Herausforderungen zu überwinden. Laut Umfrage haben viele Mitarbeiter mit grundlegenden technischen Hindernissen, etwa bei der Netzwerk- und der Anwendungsperformance, zu kämpfen.
Die Umfrage von Riverbed fördert zutage: Rund ein Drittel der CIOs geben an, das IT-Abteilungen inzwischen mehr als 40 Prozent ihrer Arbeitszeit für technischen Support mobiler Mitarbeiter einsetzen. Viele Unternehmen befinden sich derzeit augenscheinlich in einer Phase der Anpassung an die Mobilität. Einerseits profitieren sie von motivierten und leistungsstarken Mitarbeitern. Allerdings zu Lasten steigender IT-Kosten. Remote-Standorte, inkonsistente Links und latenzempfindliche Umgebungen beispielsweise verlangsamen die Anwenderperformance, beeinflussen die Mitarbeiterproduktivität negativ und werden damit zu täglichen und kostenintensiven Herausforderungen der IT-Abteilungen.
Gefragt sind genauso flexible wie pragmatische Lösungen. Wollen Unternehmen die Mobilität ihrer Mitarbeiter fördern und zunehmend für sich einsetzen, werden sie schon mittelfristig auf die Datenzentralisierung an einem festen Standort verzichten müssen. Denn der Support von einer großen Zahl Homeoffices durch eine IT-Abteilung wird sich als störanfällig und teuer erweisen. Zumal die Zahl der mobilen Mitarbeiter europaweit tendenziell weiter steigt.
Kreative Netzwerktechniken in Verbindung mit Cloud-Computing sind derzeit die naheliegensten Ansätze, sowohl den Wunsch nach Datensicherheit als auch nach mehr handlebarer Mobilität in absehbarer Zeit und zu überschaubaren Kosten zu erfüllen. Doch das setzt weiteres Umdenken in den Unternehmen und bei den Mitarbeitern voraus. Teamarbeit heißt nicht mehr unbedingt physische Präsenz, sondern gemeinsames virtuelles Arbeiten an denselben Dokumenten. Manche Mitarbeiter sind vielleicht niemals mehr im Büro, sondern ausschließlich im Homeoffice und bei Kunden im Einsatz. Neben der bestmöglichen technischen Anbindung müssen Unternehmen ihnen auch erhebliches Vertrauen entgegenbringen und darüber hinaus vollkommen neue Reportingsysteme implementieren, die dem Management einen Überblick über den Stand von Projekten und Leistungen ermöglichen.
Mobilität von Mitarbeitern und IT-Infrastruktur gehen Hand in Hand und gestalten gemeinsam flexible, dezentrale Arbeitsumgebungen von morgen. Vor allem auf die IT werden weiterhin Herausforderungen zukommen, die heute vielleicht noch gar nicht absehbar sind. Die Vernetzung aller Arbeitseinheiten wird dabei eine zentrale Rolle spielen.
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