Angesichts der Spekulationen, wie sich Cloud-basierte Dienste in den kommenden Jahren entwickeln werden und Unternehmen davon profitieren können, gerät ein wenig in Vergessenheit, dass es bereits erstklassige Cloud-Anwendungen gibt. Vor allem Mitarbeiter kleiner und mittelständischer Unternehmen haben damit gute Möglichkeiten, ihre Arbeit auch unterwegs optimal zu organisieren und besser aufeinander abzustimmen.
Für die tägliche Arbeit bietet ein cloudbasiertes Betriebssystem wie Chrome OS mit seinen Chromebooks Cloud-Anwendungen viele Vorteile. Textverarbeitung, E-Mail oder Tabellenkalkulation laufen im Browser und werden automatisch upgedatet. Besonders wichtig: Daten sind nicht mehr an eine einzelne Hardware gebunden, die verloren oder kaputt gehen kann.
Eine Alternative zu Chrome OS ist der kostenlose cloudbasierte Dienst Joli OS. Die Dropbox-Integration sorgt dafür, dass dort gespeicherte Daten auch im Jolicloud-Sysstem zur Verfügung stehen. Der hauptsächliche Nutzen von Betriebssystemen, die als Cloud-Dienste arbeiten, besteht aber in der immer gleichen Arbeitsumgebung, selbst wenn viele Endgeräte eingesetzt werden. Ganz egal, ob Notebook, Computer oder Tablet: Der Desktop ist stets genau gleich eingerichtet.
Die Anwendungen eines solchen Systems sind natürlich endlos und schon jetzt auch in Unternehmen einsetzbar. So erspart der gemeinsame Zugriff auf Projektskizzen und -daten den Austausch zahlreicher Mails und macht die Zusammenarbeit damit insgesamt übersichtlicher. Ermöglicht wird dies vom bereits oben genannten Cloud-Dienst Dropbox. Für jedes Projekt wird einfach ein Ordner angelegt und mit den beteiligten Personen geteilt. Per Integration in den Arbeitsplatz bei Windows oder den Finder bei Mac OSX können alle gleichermaßen auf den jeweiligen Ordner zugreifen. Änderungen werden automatisch übernommen, überarbeitete Dokumente überschrieben und auf die einzelnen Dateien lässt sich wie auf einen Ordner auf der Festplatte zugreifen. Dropbox lässt sich per App auch für den iPad nutzen, so dass Sie auch unterwegs jederzeit den Überblick über Ihre Projekte haben.
Ähnlich wie Dropbox bietet auch Evernote einen Cloud-Service für die Ablage von Daten an. Doch ist dieser Dienst eher ein virtuelles Notizbuch. Es lassen sich Text, Ton und Bild online speichern, verwalten und bearbeiten. Alle Notizen werden mit sämtlichen angeschlossenen Geräten synchronisiert. Praktisch ist bei Evernote vor allem die Suchfunktion, durch die sich alle gespeicherten Notizen jederzeit wiederfinden lassen. Zudem können auch ganze Webseiten in die eigenen Ordner kopiert werden. Evernote ist eine gigantische Informations-Sammel-Maschine für den eigenen Gebrauch. Wie Dropbox auch, ist die Grundversion kostenlos. Das schließt einen Upload von bis zu 40 MB monatlich ein und reicht für den durchschnittlichen Gebrauch gut aus.
Praktisch ist auch die gemeinsame Arbeit an denselben Dokumenten. Google Text & Tabellen ermöglicht das annähernd in Echtzeit. Änderungen sind fast sofort für alle sichtbar. Die Daten werden in der Cloud gespeichert. So können mehrere Nutzer ortsunabhängig an den gleichen Dokumenten arbeiten.
Auch Bildbearbeitung ist inzwischen mit einem Cloud-Service möglich. Pixlr.com bietet eine kostenlose Online-Bildbearbeitung im Browser. Fotos lassen sich aus dem Web und vom eigenen Rechner hochladen. Neben dem Standard-Foto-Editor bietet Pixlr.com einen spannenden Effekt-Editor, der Fotos in spektakuläre Bilder verwandelt.
Die „Wolke“ ist nicht erst Zukunftsmusik, sondern hier und jetzt bereits gelebter Weballtag. Viele Anwender haben sich bereits schon so an Dienste wie Dropbox, Evernote und Google gewöhnt, dass sie es kaum noch mit der viel zitierten Cloud-Bewegung in Verbindung bringen. Konnte sich vor einigen Jahren noch niemand vorstellen, private oder berufliche Unterlagen irgendeinem Service anzuvertrauen, ist das heute bereits selbstverständliche Realität. Es wird schnell weitere Anwendungen und Entwicklungen geben. Bis dahin kann jeder mit den vorgestellten Dienste schon einmal den Nutzen der Cloud selbst testen.
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