6:30 Uhr. Ihr Wecker klingelt. Sie quälen sich aus dem Bett, essen Ihr tägliches Müsli und schauen nebenbei in Ihren Kalender, was Wichtiges ansteht. Noch fünf Tage bis zum Wochenende. Sie haben keine Lust auf den Tag. Immer die gleichen Aufgaben, ewig lange Meetings und frustrierte Kollegen. In dieser Anzeige steht’s: Ein tolles Team, ein abwechslungsreiches Tätigkeitsfeld und umfangreiche Fortbildungsmöglichkeiten. Das wär’s! Aber sowas gibt’s doch gar nicht. Ist ja klar, dass die sowas schreiben, um Bewerber anzulocken. So schlecht ist der eigene Job ja auch nicht. Immerhin werden Sie ordentlich bezahlt und darum geht es doch… Oder?
Bequemlichkeit und Angst – eine gefährliche Kombination
Oft spricht so vieles dafür, seine Situation zu verändern. Man ist unzufrieden und weiß genau, dass es viel besser sein könnte. Doch trotzdem fallen uns immer genug Ausreden dafür ein, alles einfach so zu belassen, wie es ist. Warum? Bequemlichkeit und Angst beeinflussen uns. Veränderung bedeutet immer auch, sich aufraffen zu müssen. Wenn es um einen Jobwechsel geht, ist es ja durchaus so, dass jemand bei Ihnen klingelt und Ihnen ein Angebot macht (z.B. der Personalberater Ihres Vertrauens). Aber zumindest ihren Lebenslauf müssen Sie selbst schreiben und Bewerbungsgespräche müssen Sie auch selber führen. Wenn Sie dazu nicht bereit sind, wird sich nichts ändern. Neben der Bequemlichkeit ist es aber vor allem die Angst vor Veränderung, die uns im Weg steht. Was ist, wenn das Klima beim neuen Arbeitgeber noch schlechter ist? Wenn ich mit dem Chef nicht klarkomme? Woher weiß ich, dass mir die Tätigkeiten da wirklich Spaß machen? Bin ich den Anforderungen überhaupt gewachsen? Oder stehe ich am Ende als Idiot da, weil ich das alles noch gar nicht so gut kann?
Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll. (Georg Christoph Lichtenberg)
Natürlich können Sie auch auf die Schnauze fliegen. Man kann nicht sicher wissen, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll. Sicher ist: es gibt spannende Jobs, es gibt tolle Teams und es gibt Arbeitsgeber, die sich für die Entwicklung ihrer Mitarbeiter ins Zeug legen. Eine Veränderung ist immer eine Chance, die eigene Situation zu verbessern. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Vielleicht werden Ihre Erwartungen ja auch übertroffen. Malen Sie sich nicht nur aus, was alles schief gehen kann, sondern denken Sie ebenso darüber nach, was möglicherweise alles besser ist. Erwartungen können nicht nur enttäuscht, sondern auch übertroffen werden!
Sie verkaufen nicht Ihre Seele!
Wenn Sie mit ihrer Situation unzufrieden sind und sie merken, dass Bequemlichkeit und Angst sie vor einer Veränderung abhalten, haben sie mit dieser Erkenntnis schon den ersten Schritt geschafft. Stellen Sie sich nun zwei Fragen: Erstens, was riskieren Sie wirklich mit einer Veränderung? Oft scheint die Angst vor Veränderungen so groß, als ginge es um Leben und Tod. Doch selbst in dem Fall, dass ihre neue Stelle kein bisschen besser ist als ihre Letzte, haben Sie die Möglichkeit weiter nach dem für sie passenden Job zu suchen. Sie verkaufen schließlich nicht Ihre Seele. Zweitens: fragen Sie sich, was passieren müsste, damit die Notwendigkeit für Sie groß genug ist, um einen Schlussstrich unter Ihre aktuelle Situation zu ziehen. Müssen Sie erst so unglücklich sein, dass Sie nicht mal mehr das Wochenende genießen können? Stellen Sie sich die Frage: Wenn nicht jetzt, wann dann…?
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