Zugegeben: Batterie-Autos sind leise, haben bauartbedingt einen flexibleren Innenraum und sehen meist schön futuristisch aus. Updates für die Software auf Rädern kommt “over the air” und man fühlt sich ein wenig, als ob man eine Raumkapsel pilotiert. Das alles kann faszinieren (und hier geht es gar nicht um das für und wider von Batteriemobilität), etwa bis zu dem Punkt, wo der Akku leer ist. Die meisten Deutschen haben nämlich gar nicht die Möglichkeit, sich eine eigene Wall-Box zu installieren, um bequem ihr Auto über Nacht zu laden. Und wenn man auf längeren Strecken unterwegs ist, ist man unweigerlich dem Flickenteppich der Ladeinfrastruktur ausgesetzt (vorausgesetzt, man fährt keinen Tesla). Eine der Kardinalfragen dabei ist: Warum muss eigentlich an einer Strom-Tankstelle, anders als an einer Benzin- oder Gastankstelle, nicht der Preis ausgezeichnet sein? Statt dessen ist laden eine Glückssache: die Rechnung wird irgendwann kommen. Aber bis das passiert, kann man zittern, wie hoch sie ausfallen wird. Denn die Aufschläge sind streckenweise beachtlich bis geschmacklos. Das soll sich nun (zum Teil) ändern. Denn der Bundesrat hat kürzlich die Ladesäulen-Verordnung für Elektroautos gebilligt. Wer aber nun denkt, die Preise würden transparent (spoiler: werden sie nicht!) und es würde eine zeitgemäße (oder vielleicht sogar futuristische!) Zahlung an der eSäule möglich, wird enttäuscht. Nicht einmal kontaktlose Zahlung ist vorgesehen. Nein: Das PIN-Pad soll es richten, zusammen mit der Girocard. Infrastruktur aus dem letzten Jahrtausend soll uns den Weg ebnen in eine digitale Zukunft. Wenn da mal nicht Lobbyismus einen gewissen Einfluß hatte? Der Payment-Experte Markus Mosen bringt es aus Sicht der Bezahl-Branche in Finanz-Szene auf den Punkt. Zu dem interessanten Beitrag geht es hier.
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